Bahn clever buchen: So sparst du bares Geld bei Fernreisen – Nahverkehr weglassen lohnt sich

Datum der Veröffentlichung: 6. April 2025

Das Bild zeigt eine Hand, die eine Fahrkarte vor einem gelben Ticket-Entwerter in einem öffentlichen Verkehrsmittel hält. Die Fahrkarte ist für 24 Stunden gültig und spezifisch für die Tarifzone Berlin AB, mit einem Preis von 8,90 Euro. Das Datum auf dem Ticket ist der 10. März 2022, und es ist 15:25 Uhr. Auf dem Ticket steht außerdem der Hinweis, es zu entwerten, was darauf hinweist, dass es vor Beginn der Reise gestempelt werden muss.

Viele zahlen mehr, als sie müssten – und merken es nicht. Wer über das Buchungsportal der Deutschen Bahn eine Fernreise plant, gibt häufig Start und Ziel inklusive Nahverkehrsabschnitt ein, also z. B. von „Neuperlach Zentrum“ bis „Pinneberg“. Doch genau das kann teurer sein, obwohl die eigentliche Fernverbindung dieselbe bleibt. Die Lösung: Nahverkehr einfach weglassen – und getrennt buchen.




Der Trick: Nur die Fernstrecke buchen


Ein direkter Vergleich zeigt:


F
ür die Strecke München Hbf – Hamburg Hbf zahlst du (Stand: April 2025) im Fernverkehr bei Nutzung des 58-Euro-Tickets der Bahncard-Kategorie ICE 2 ab 139,99 €. Buchst du hingegen von Neuperlach Zentrum (München) bis Pinneberg (bei Hamburg), kostet dieselbe Verbindung auf derselben ICE-Strecke ab 147,99 €. Der Unterschied: Nur zwei kurze Nahverkehrsstücke – einmal U-Bahn in München, einmal Regionalbahn im Raum Hamburg.


Die Differenz: 8 Euro mehr für genau dieselbe ICE-Fernfahrt.


Preisbeispiel: Vergleich vom 6. April 2025, 1 Person, ICE 506 + ICE 586, keine Ermäßigung.



Warum ist das so?


Die Deutsche Bahn rechnet Nahverkehr separat auf, wenn dieser Teil nicht durch ein City-Ticket oder eine Bahncard 100 abgedeckt ist. Wer also z. B. nur eine Bahncard 25 oder 50 besitzt und ein 58-Euro-Ticket nutzt, zahlt die innerstädtischen Abschnitte voll mit – obwohl diese teilweise günstiger mit lokalen Angeboten oder gar bestehenden Zeitkarten nutzbar wären.


So gehst du vor, um zu sparen:


  • Starte deine Buchung direkt ab dem Fernbahnhof (z. B. München Hbf)
  • Beende deine Buchung direkt am Ziel-Fernbahnhof (z. B. Hamburg Hbf)
  • Nutze separate Tickets oder bestehende Verbundangebote für S-Bahn, U-Bahn oder Bus
  • Vergleiche dieselbe Verbindung mit und ohne Vor- und Nachlauf im Nahverkehr


Besonders relevant ist dieser Trick, wenn du:


  • eine Bahncard besitzt, aber kein City-Ticket eingeschlossen ist
  • ein günstiges Spezialticket hast (z. B. das 58-Euro-Ticket im Fernverkehr)
  • im Besitz eines Nahverkehr-Abos bist, z. B. Jobticket oder 49-Euro-Ticket
  • in einer Region wohnst, die ohnehin pauschal mit Bus oder Tram erschlossen ist



Beispiel aus der Praxis

Strecke Preis (mit 58 Euro-Ticket) Dauer Umstiege
München Hbf - Hamburg Hbf 139,99 € 6h 04 min 1
Neuperlach (b. München) - Pinneberg (b. Hamburg) 147,99 € 6h 59 min 3


Unser Fazit



Wer seine Fernreise clever aufteilt, kann deutlich sparen – und schneller ankommen. Nahverkehr separat zu buchen lohnt sich besonders, wenn du ohnehin eine Monatskarte oder das Deutschlandticket nutzt. Prüfe vor jeder Buchung, ob sich der separate Weg lohnt – vor allem bei Strecken, die mit nur wenigen Stationen zusätzlich versehen sind.

Aktuelle Themen

11. April 2025
CDU, CSU und SPD haben sich auf einen ambitionierten Kurs verständigt: Der Koalitionsvertrag 2025 setzt klare Prioritäten – wirtschaftliche Erneuerung, technologieoffener Klimaschutz, eine modernisierte Bundeswehr, ein digitaler Staat und gezielte Entlastungen für Familien, Arbeitnehmende und Rentner. Neben einer neuen Gründerfreundlichkeit und einem massiven Ausbau der Energie- und Wasserstoffinfrastruktur verspricht das Bündnis auch Fortschritte bei der Wohnraumschaffung, der Rentensicherheit, dem Bürokratieabbau und der frühkindlichen Bildung. Der Sozialstaat wird reformiert, Asylverfahren beschleunigt, und die Verwaltungsmodernisierung auf allen Ebenen angepackt. Zugleich bleibt die Handschrift einer stabilitätsorientierten Haushaltspolitik mit Schuldenbremse erkennbar. Verbraucher können sich auf verbesserte Verbraucherrechte im digitalen Raum, fairere Steuersätze und mehr Transparenz bei Lebensmitteln und Dienstleistungen einstellen. Die größten Investitionen werden in Verteidigung, Klima, Infrastruktur und Bildung fließen – vergleichsweise gering bleibt der Aufwand bei Justiz, Kultur und Ehrenamt. Wer alle Inhalte im Detail, aber in leicht verständlicher Sprache nachlesen möchte, findet unsere vollständige Zusammenfassung zum Download hier:
7. April 2025
In Deutschland sind zahlreiche Studiengänge, insbesondere im Bereich der Medizin, durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt. Dies führt dazu, dass viele Bewerber trotz Hochschulreife keinen Studienplatz erhalten. Einige von ihnen entscheiden sich daher, ihren Studienplatz auf dem Rechtsweg einzuklagen. Solche Studienplatzklagen haben in der Vergangenheit sowohl Erfolge als auch Misserfolge verzeichnet. Grundlagen der Studienplatzklage Eine Studienplatzklage basiert auf der Annahme, dass Hochschulen ihre Ausbildungskapazitäten nicht vollständig ausschöpfen und somit zusätzliche Studienplätze verfügbar sind. Durch eine sogenannte Kapazitätsklage wird geprüft, ob die Universität tatsächlich alle verfügbaren Plätze vergeben hat. Ist dies nicht der Fall, kann das Verwaltungsgericht die Hochschule verpflichten, weitere Bewerber zuzulassen. Aktuelle Fallbeispiele erfolgreicher Studienplatzklagen In den letzten Jahren gab es mehrere bemerkenswerte Fälle, in denen Studienplatzklagen erfolgreich waren: Medizinische Hochschule Hannover (MHH) : Im Jahr 2020 wurde ein Student im sechsten Fachsemester Humanmedizin an der MHH durch eine erfolgreiche Studienplatzklage zugelassen. Das Verwaltungsgericht Hannover stellte fest, dass die Universität ihre Aufnahmekapazität falsch berechnet hatte, wodurch zusätzliche Studienplätze verfügbar wurden. Quelle Universität Jena : Zum Wintersemester 2020/2021 einigte sich die Universität Jena in einem gerichtlichen Vergleich darauf, acht weitere Studienbewerber im ersten Fachsemester Medizin aufzunehmen. Dies geschah, nachdem festgestellt wurde, dass die Universität ihre Kapazitäten nicht vollständig ausgeschöpft hatte. Quelle Universität des Saarlandes : Ebenfalls im Wintersemester 2020/2021 verpflichtete sich die Universität des Saarlandes, vier zuvor abgelehnte Studienbewerber im fünften Fachsemester Medizin (klinischer Abschnitt) aufzunehmen. Diese Einigung resultierte aus einer erfolgreichen Studienplatzklage. Quelle Bedeutung der Kapazitätsberechnung Diese Fälle unterstreichen die Bedeutung einer korrekten Kapazitätsberechnung durch die Hochschulen. Fehlerhafte Berechnungen können dazu führen, dass Studienplätze ungenutzt bleiben, obwohl eine hohe Nachfrage besteht. Studienplatzklagen dienen in solchen Fällen dazu, die tatsächlichen Kapazitäten offenzulegen und sicherzustellen, dass alle verfügbaren Studienplätze vergeben werden. Unser Fazit Die Studienplatzklage bleibt ein wichtiges Instrument für Bewerber, die trotz formaler Qualifikation keinen Studienplatz erhalten haben. Erfolgreiche Klagen zeigen, dass Hochschulen ihre Kapazitäten nicht immer vollständig ausschöpfen und dass der Rechtsweg eine Möglichkeit bietet, dennoch einen Studienplatz zu erlangen. Bewerber sollten jedoch beachten, dass solche Verfahren komplex sind und eine sorgfältige rechtliche Beratung erfordern.
7. April 2025
In den letzten Jahren haben mehrere Gerichtsentscheidungen die Rechte von Verkehrsteilnehmern im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsmessungen gestärkt. Zentral dabei ist die Frage, ob und inwieweit Betroffene Zugang zu den vollständigen Messdaten erhalten müssen, um die Genauigkeit der erhobenen Geschwindigkeitswerte überprüfen zu können.​ Hintergrund: Standardisierte Messverfahren und ihre Beweisführung Bei Geschwindigkeitskontrollen kommen häufig sogenannte standardisierte Messverfahren zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch normierte Abläufe und zugelassene Messgeräte aus, bei denen unter gleichen Bedingungen gleiche Ergebnisse erwartet werden. Gerichte gehen in solchen Fällen oft von der Richtigkeit der Messergebnisse aus, sofern keine konkreten Anhaltspunkte für Messfehler vorliegen. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie im Falle eines Einspruchs gegen einen Bußgeldbescheid darlegen müssen, warum die Messung fehlerhaft sein könnte. Hierfür ist der Zugang zu den vollständigen Messdaten essenziell. Recht auf Einsicht in Messdaten Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat in einem Beschluss vom 12. November 2020 betont, dass Betroffene in Ordnungswidrigkeitenverfahren grundsätzlich ein Recht auf Zugang zu den bei der Bußgeldbehörde vorhandenen, aber nicht zur Akte genommenen Informationen haben. Dies umfasst insbesondere die Rohmessdaten der Geschwindigkeitsmessung. Das Gericht führte aus, dass das Recht auf ein faires Verfahren es erfordert, dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umfassend zu überprüfen. Ohne Zugang zu den vollständigen Messdaten sei eine effektive Verteidigung kaum möglich. Weitere gerichtliche Entscheidungen Auch andere Gerichte haben sich mit der Thematik befasst:​ Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg : In einem Urteil vom Januar 2023 entschied der Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg, dass Betroffenen Zugang zu den Wartungs- und Reparaturunterlagen des verwendeten Messgeräts gewährt werden muss. Die Verweigerung dieser Einsicht stelle einen Verstoß gegen den Grundsatz des fairen Verfahrens dar. ​ Amtsgericht Koblenz : Das Amtsgericht Koblenz entschied, dass Betroffene das Recht haben, bestimmte Messdaten und -unterlagen einzusehen, um eine ordnungsgemäße Verteidigung sicherzustellen. Dies basiert auf dem Grundsatz des fairen Verfahrens, der sowohl im Strafprozessrecht als auch im Bußgeldrecht gilt. Bedeutung für Betroffene Diese Entscheidungen unterstreichen die Bedeutung der Transparenz bei Geschwindigkeitsmessungen. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie im Falle eines Bußgeldverfahrens das Recht haben, die vollständigen Messdaten einzusehen, um die Messung auf mögliche Fehler überprüfen zu können. Dies stärkt die Verteidigungsrechte und trägt zu einem fairen Verfahren bei.​ Unser Fazit Die aktuelle Rechtsprechung betont die Notwendigkeit der Transparenz und des Zugangs zu vollständigen Messdaten bei Geschwindigkeitskontrollen. Betroffene sollten sich dieser Rechte bewusst sein und im Falle von Zweifeln an der Messgenauigkeit entsprechende Einsicht in die Messunterlagen verlangen.