Ratgeber für Verbraucher

Kann ich das noch essen?


Datum der Veröffentlichung: 9. Dezember 2024


Essen aus der Dose ist bekanntlich nicht gerade das Gesündeste – wenige Nährstoffe, viele Konservierungsstoffe. Aufgrund der langen Haltbarkeit ist es dennoch für viele Menschen unverzichtbar. In konservierter Form sind manche Lebensmittel jahrelang haltbar. 

 

Bei unverarbeiteter Nahrung ticken die Uhren anders: Einige Obst- und Gemüsesorten fangen bereits nach wenigen Tagen an zu verderben; Tierprodukte wie Milch und Eier sollten möglichst innerhalb von zwei Wochen nach dem Kauf verzehrt werden. 

 

Um kein Gesundheitsrisiko einzugehen, neigen viele Verbraucher dazu, Lebensmittel im Zweifel zu entsorgen. Dabei gibt es einige Regeln, wie Sie relativ sicher herausfinden können, was noch gut und was bereits verdorben ist. 

 

Die Bundesverbraucherhilfe verrät Ihnen die wichtigsten Tipps und Tricks.

Verbraucherübersicht: Lebensmittel und ihre Haltbarkeit nach MHD

Lebensmittel  Länger haltbar?  Hinweise zur Prüfung 
Reis (ungekocht)  Jahre  Trocken, ohne Schädlinge und ohne Geruch noch lange essbar. 
Nudeln (ungekocht)  1–2 Jahre  Unversehrte Verpackung, keine Verfärbung oder Schimmel. 
Hülsenfrüchte (getrocknet)  2–5 Jahre  Trocken, ohne Schädlinge, quellen und kochen weiterhin. 
Essig  Unbegrenzt  Trübungen oder Ablagerungen sind harmlos. 
Pflanzliche Öle  6–24 Monate (je nach Öl)  Lichtgeschützt und kühl lagern, ranziger Geruch zeigt Verderb. 
Ganze Nüsse und Samen  6–12 Monate  Trocken lagern, Geruch und Geschmack prüfen. 
Geschrotete oder gemahlene Samen/Nüsse  3–6 Monate  Schneller verderblich durch Fettgehalt, ranzigen Geruch vermeiden. 
Mehl (Auszugsmehl)  1–2 Jahre  Trocken, keine Schädlinge, normaler Geruch. 
Mehl (Vollkornmehl)  6–12 Monate  Wegen Fettanteil schneller verderblich, kühl lagern. 
Konserven  1–5 Jahre  Deckel intakt, keine Roststellen, kein Aufblähen. 
Schokolade  Monate  Weißer Belag ist Fett, nicht schädlich, Geschmack prüfen. 
Honig  Unbegrenzt  Kristallisiert mit der Zeit, aber genießbar. 
Hartkäse (z. B. Parmesan)  Wochen bis Monate  Schimmelstellen entfernen, restlicher Käse essbar. 
Joghurt  1–2 Wochen  Geruch und Konsistenz prüfen; oft auch nach MHD gut. 
Butter  1–2 Wochen  Ranziger Geruch zeigt Verderb; kühler Lagerort wichtig. 
Eier  1–2 Wochen  Schwimmtest: Schwimmt das Ei, lieber entsorgen. 
Trockenfrüchte  Monate  Trocken und ohne Schimmel lange haltbar. 
Salz  Unbegrenzt  Nicht verderblich, bei Verklumpungen weiterhin genießbar. 
Zucker  Unbegrenzt  Hygroskopisch (zieht Wasser), verklumpter Zucker ist genießbar. 
Milch (UHT)  1–2 Wochen  Geruch, Geschmack und Konsistenz prüfen. 


Zusätzliche Hinweise 


  • Hülsenfrüchte: Auch nach langer Lagerung genießbar, längere Kochzeit möglich. 
  • Pflanzliche Öle: Besonders kaltgepresste Öle (z. B. Leinöl) sind weniger haltbar und sollten kühl gelagert werden. 
  • Geschrotete Samen: Schneller Verderb durch Oxidation, idealerweise luftdicht und kühl lagern. 


Durch das genaue Prüfen und richtige Lagern dieser Lebensmittel lässt sich die Haltbarkeit oft deutlich verlängern. Weniger Lebensmittelabfälle bedeuten mehr Nachhaltigkeit!

Aktuelle Themen

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Der Gartenbau ist eine der stillen, oft unterschätzten Schlüsselbranchen unserer Wirtschaft. Er beeinflusst nicht nur, was auf unseren Tellern landet, sondern auch unser Klima, die Biodiversität und die nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen. Dennoch wird er in politischen und wirtschaftlichen Debatten oft vernachlässigt. Das soll sich nun ändern – mit der Gründung des Nachhaltigkeitsrats für den Deutschen Gartenbau durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Der Präsident der Bundesverbraucherhilfe hatte gemeinsam mit Frederick Hesse aus dem BVH-Finanzausschuss die Gelegenheit, an der Gründungsveranstaltung dieses wichtigen Gremiums teilzunehmen. Unsere Teilnahme war aus einem einfachen Grund entscheidend: Nachhaltigkeit ist kein isoliertes Thema für Fachleute, sondern eine Frage, die direkt Verbraucherinnen und Verbraucher betrifft.
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Die Bundesverbraucherhilfe setzt einen Meilenstein im Verbraucherschutz: Wir gründen eine Rechtsschutzversicherung, die ihresgleichen sucht. Eine Versicherung, die keine leeren Versprechen macht, sondern echten Schutz bietet – fair, transparent, leistungsstark. Jahrzehntelang haben Verbraucher in Deutschland mit komplizierten Policen, undurchsichtigen Bedingungen und hohen Eigenbeteiligungen zu kämpfen gehabt. Das ändern wir jetzt. Denn der Markt ist nicht gerecht. Wer sich gegen ungerechtfertigte Forderungen wehren will, braucht eine starke Absicherung. Doch gerade jene, die Schutz am dringendsten benötigen, stehen oft vor unüberwindbaren Hürden. Teure Tarife, langwierige Verfahren, versteckte Ausschlüsse – das ist nicht Verbraucherschutz, sondern eine systematische Hürde für diejenigen, die ihr gutes Recht durchsetzen wollen. Die Bundesverbraucherhilfe hat in den letzten Jahren gezeigt, was möglich ist, wenn man Verbraucherschutz nicht nur predigt, sondern ihn mit einer klaren Strategie in die Praxis umsetzt. Wir haben Reformvorschläge eingebracht, Unternehmen zu faireren Geschäftspraktiken bewegt, für mehr Transparenz gesorgt. Doch es gibt Momente, in denen Manöverkritik allein nicht ausreicht – dann muss man selbst gestalten.  Und genau das tun wir. Wir machen es selbst.
von Aktuelles 7. Februar 2025
Es ist eine gute Nachricht mit fadem Beigeschmack: Die Verbraucherpreise sind 2024 deutlich weniger stark gestiegen als in den beiden Vorjahren: 2,2 Prozent im Vergleich zu 6,9 bzw. 5,9 Prozent. Das klingt zunächst nach einer Preisberuhigung, bedeutet aber eben auch, dass das Preisniveau nicht nur hoch geblieben ist, sondern weiter angestiegen ist. Und bei manchen Produkten des täglichen Bedarfs wie Schokolade (+ 14 Prozent) und Speiseöl (+ 10 Prozent) kann von Entspannung sowieso keine Rede sein. Was die Situation für Verbraucher besonders undurchsichtig macht, ist die sogenannte "Shrinkflation" – versteckte Preissteigerungen, die vor allem in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet sind. Anstatt die (Verkaufs-)Preise zu erhöhen, schrumpft (englisch “shrink”) der Produktinhalt, wodurch die Ware natürlich ebenfalls teurer wird. Diese Form der Preissteigerung belastet das Portemonnaie ebenso stark wie die “echte” Inflation, ist aber häufig schwerer zu erkennen. Eingesetzt werden verschiedene Tricks und Täuschungsmanöver, zum Beispiel: Klassische Shrinkflation: Derselbe Preis für weniger Inhalt. “Billiger”-Trick: Leicht sinkender Preis, aber viel weniger Inhalt. Wechselnde Füllmengen: Mal mehr, mal weniger Inhalt – das erschwert den Preisvergleich. “Mehr-drin”-Trick: Hinweis auf mehr Inhalt bei zugleich unverhältnismäßig starker Preiserhöhung. Besonders hart trifft die Shrinkflation Menschen mit niedrigem Einkommen. Sie geben einen größeren Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aus und greifen häufig zu den vermeintlich billigen Eigenmarken der Discounter und Supermärkte. Doch gerade deren Preise waren in den letzten Jahren von Inflation und Shrinkflation betroffen. Die Bundesverbraucherhilfe fordert deshalb eine eindeutige Kennzeichnung von Produkten, die durch reduzierten Inhalt oder Verpackungstricks teurer werden – nach dem Vorbild Frankreich. In unserem Nachbarland müssen “Mogelpackungen” seit Sommer 2024 mit einem Hinweis versehen werden. Bis der Gesetzgeber auch in Deutschland reagiert, empfehlen wir dir einen kritischen Blick auf Preise und Packungen. Um dich nicht täuschen zu lassen, kannst du beim Einkaufen auf folgende Tipps zurückgreifen: Vergleiche die Grundpreise! Achte auf den Preis pro Kilo, der auf dem Preisschild angegeben sein muss. Sei vorsichtig bei neuen Verpackungen! Hinter veränderten Designs versteckt sich häufig ein erhöhter (Grund-)Preis. Kontrolliere die Füllmenge! Merke dir gerade bei Produkten, die du häufig kaufst, wie viel drin ist. Schau bei Aktionen zweimal hin! Sei skeptisch, wenn für Sondergrößen oder neue Produktvarianten geworben wird. Prüfe die Zutatenliste! Shrinkflation betrifft nicht immer nur die Quantität, sondern manchmal auch die Qualität des Inhalts (Beispiel: Saft gemischt mit Zuckerwasser).  Und im besten Fall bevorzugst du sowieso unverpackte Lebensmittel, die pro Stück oder Gewicht abgerechnet werden. Dann weißt du sofort, was du für dein Geld bekommst – und sparst zum Wohle der Umwelt auch noch Verpackungsmüll.
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