Orientierung im Siegel-Dschungel: So erkennst du gesunde und faire Produkte

Datum der Veröffentlichung: 22. Juli 2024

Der Ratgeber auf einen Blick



  • Verbrauchersiegel helfen dir, gesunde und nachhaltige Produkte zu erkennen.


  • Achte auf etablierte und vertrauenswürdige Siegel.


  • Verstehe die Bedeutung der Inhaltsangaben auf Verpackungen.


  • Bevorzugt regionale und saisonale Produkte unterstützt die Umwelt.
Warum sind Siegel und Kennzeichnungen wichtig?


Siegel und Kennzeichnungen bieten Orientierung und Transparenz im Dschungel der Produktvielfalt. Sie geben dir Hinweise auf die Qualität, Herkunft und Herstellung der Produkte und helfen dir, gesunde, umweltfreundliche und ethisch vertretbare Kaufentscheidungen zu treffen. Indem du auf vertrauenswürdige Siegel achtest und die Inhaltsangaben verstehst, kannst du bewusster einkaufen und sowohl deine Gesundheit als auch die Umwelt schützen.


Wichtige Verbrauchersiegel im Überblick


Bio-Siegel

Das EU-Bio-Siegel sowie nationale Bio-Siegel wie das deutsche Bio-Siegel kennzeichnen Produkte aus ökologischem Landbau. Diese Produkte müssen strenge Richtlinien erfüllen, die unter anderem den Verzicht auf synthetische Pestizide und Gentechnik vorschreiben. Der Kauf von Bio-Produkten unterstützt umweltfreundliche Landwirtschaft und kann gesundheitliche Vorteile bieten.


Fairtrade-Siegel

Das Fairtrade-Siegel steht für fairen Handel und bessere Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern. Produkte mit diesem Siegel garantieren faire Löhne für Produzenten und Arbeiter, nachhaltige Anbaumethoden und den Verzicht auf Kinderarbeit. Der Kauf von Fairtrade-Produkten unterstützt soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung.


MSC- und ASC-Siegel

Diese Siegel stehen für nachhaltige Fischerei (MSC) und verantwortungsvolle Aquakultur (ASC). Sie garantieren, dass die Fischbestände schonend bewirtschaftet und die Ökosysteme geschützt werden. Durch den Kauf von Produkten mit diesen Siegeln trägst du zum Schutz der Meeresumwelt bei.


Demeter- und Bioland-Siegel

Diese Siegel kennzeichnen Produkte aus besonders streng kontrolliertem, biodynamischem Anbau (Demeter) oder ökologischer Landwirtschaft (Bioland). Sie gehen oft über die Anforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus und legen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.


Verstehen der Inhaltsangaben auf Verpackungen


Zutatenliste

Die Zutatenliste auf Verpackungen gibt Aufschluss darüber, welche Inhaltsstoffe in einem Produkt enthalten sind. Die Zutaten sind in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aufgeführt. Achte darauf, dass die Liste nicht zu lang ist und möglichst keine unverständlichen oder chemisch klingenden Inhaltsstoffe enthält. Produkte mit wenigen, natürlichen Zutaten sind meist die bessere Wahl.


Nährwerttabelle

Die Nährwerttabelle informiert über den Gehalt an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz. Achte auf Produkte mit geringem Gehalt an gesättigten Fetten, Zucker und Salz. Eine ausgewogene Ernährung basiert auf einem guten Verhältnis dieser Nährstoffe.


Zusatzstoffe

Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten Zusatzstoffe, die in der Zutatenliste mit E-Nummern angegeben werden. Einige dieser Stoffe können gesundheitliche Bedenken hervorrufen. Informiere dich über die Bedeutung der E-Nummern und bevorzuge Produkte mit möglichst wenigen Zusatzstoffen.


Herkunftsangaben

Die Herkunftsangaben geben Auskunft darüber, wo ein Produkt hergestellt wurde. Bevorzuge regionale und saisonale Produkte, um lange Transportwege zu vermeiden und die Umwelt zu schonen. Regionale Produkte sind oft frischer und unterstützen die lokale Wirtschaft.


Praktische Tipps für den Einkauf


Nutze Apps und Online-Datenbanken, die dir Informationen über die verschiedenen Siegel und Inhaltsstoffe bieten. So bist du besser vorbereitet und kannst im Supermarkt schneller die richtigen Entscheidungen treffen. Stark verarbeitete Lebensmittel enthalten oft viele Zusatzstoffe, Zucker und ungesunde Fette. Bevorzuge frische, unverarbeitete Lebensmittel und koche möglichst selbst, um die Kontrolle über die Zutaten zu behalten.


Frische Produkte wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch sind oft gesünder als verpackte Lebensmittel. Nutze Wochenmärkte und Bio-Läden, um frische, regionale Produkte zu kaufen. Nimm dir Zeit, die Angaben auf den Verpackungen zu lesen. Vertraue nicht blind auf Marketingaussagen wie „natürlich“ oder „leicht“, sondern überprüfe die tatsächlichen Inhaltsstoffe und Nährwerte.


Achte darauf, Produkte von Marken zu kaufen, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen. Viele dieser Unternehmen kommunizieren ihre Werte und Zertifizierungen transparent auf ihren Verpackungen und Websites.

Aktuelle Themen

11. April 2025
CDU, CSU und SPD haben sich auf einen ambitionierten Kurs verständigt: Der Koalitionsvertrag 2025 setzt klare Prioritäten – wirtschaftliche Erneuerung, technologieoffener Klimaschutz, eine modernisierte Bundeswehr, ein digitaler Staat und gezielte Entlastungen für Familien, Arbeitnehmende und Rentner. Neben einer neuen Gründerfreundlichkeit und einem massiven Ausbau der Energie- und Wasserstoffinfrastruktur verspricht das Bündnis auch Fortschritte bei der Wohnraumschaffung, der Rentensicherheit, dem Bürokratieabbau und der frühkindlichen Bildung. Der Sozialstaat wird reformiert, Asylverfahren beschleunigt, und die Verwaltungsmodernisierung auf allen Ebenen angepackt. Zugleich bleibt die Handschrift einer stabilitätsorientierten Haushaltspolitik mit Schuldenbremse erkennbar. Verbraucher können sich auf verbesserte Verbraucherrechte im digitalen Raum, fairere Steuersätze und mehr Transparenz bei Lebensmitteln und Dienstleistungen einstellen. Die größten Investitionen werden in Verteidigung, Klima, Infrastruktur und Bildung fließen – vergleichsweise gering bleibt der Aufwand bei Justiz, Kultur und Ehrenamt. Wer alle Inhalte im Detail, aber in leicht verständlicher Sprache nachlesen möchte, findet unsere vollständige Zusammenfassung zum Download hier:
7. April 2025
In Deutschland sind zahlreiche Studiengänge, insbesondere im Bereich der Medizin, durch einen Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt. Dies führt dazu, dass viele Bewerber trotz Hochschulreife keinen Studienplatz erhalten. Einige von ihnen entscheiden sich daher, ihren Studienplatz auf dem Rechtsweg einzuklagen. Solche Studienplatzklagen haben in der Vergangenheit sowohl Erfolge als auch Misserfolge verzeichnet. Grundlagen der Studienplatzklage Eine Studienplatzklage basiert auf der Annahme, dass Hochschulen ihre Ausbildungskapazitäten nicht vollständig ausschöpfen und somit zusätzliche Studienplätze verfügbar sind. Durch eine sogenannte Kapazitätsklage wird geprüft, ob die Universität tatsächlich alle verfügbaren Plätze vergeben hat. Ist dies nicht der Fall, kann das Verwaltungsgericht die Hochschule verpflichten, weitere Bewerber zuzulassen. Aktuelle Fallbeispiele erfolgreicher Studienplatzklagen In den letzten Jahren gab es mehrere bemerkenswerte Fälle, in denen Studienplatzklagen erfolgreich waren: Medizinische Hochschule Hannover (MHH) : Im Jahr 2020 wurde ein Student im sechsten Fachsemester Humanmedizin an der MHH durch eine erfolgreiche Studienplatzklage zugelassen. Das Verwaltungsgericht Hannover stellte fest, dass die Universität ihre Aufnahmekapazität falsch berechnet hatte, wodurch zusätzliche Studienplätze verfügbar wurden. Quelle Universität Jena : Zum Wintersemester 2020/2021 einigte sich die Universität Jena in einem gerichtlichen Vergleich darauf, acht weitere Studienbewerber im ersten Fachsemester Medizin aufzunehmen. Dies geschah, nachdem festgestellt wurde, dass die Universität ihre Kapazitäten nicht vollständig ausgeschöpft hatte. Quelle Universität des Saarlandes : Ebenfalls im Wintersemester 2020/2021 verpflichtete sich die Universität des Saarlandes, vier zuvor abgelehnte Studienbewerber im fünften Fachsemester Medizin (klinischer Abschnitt) aufzunehmen. Diese Einigung resultierte aus einer erfolgreichen Studienplatzklage. Quelle Bedeutung der Kapazitätsberechnung Diese Fälle unterstreichen die Bedeutung einer korrekten Kapazitätsberechnung durch die Hochschulen. Fehlerhafte Berechnungen können dazu führen, dass Studienplätze ungenutzt bleiben, obwohl eine hohe Nachfrage besteht. Studienplatzklagen dienen in solchen Fällen dazu, die tatsächlichen Kapazitäten offenzulegen und sicherzustellen, dass alle verfügbaren Studienplätze vergeben werden. Unser Fazit Die Studienplatzklage bleibt ein wichtiges Instrument für Bewerber, die trotz formaler Qualifikation keinen Studienplatz erhalten haben. Erfolgreiche Klagen zeigen, dass Hochschulen ihre Kapazitäten nicht immer vollständig ausschöpfen und dass der Rechtsweg eine Möglichkeit bietet, dennoch einen Studienplatz zu erlangen. Bewerber sollten jedoch beachten, dass solche Verfahren komplex sind und eine sorgfältige rechtliche Beratung erfordern.
7. April 2025
In den letzten Jahren haben mehrere Gerichtsentscheidungen die Rechte von Verkehrsteilnehmern im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsmessungen gestärkt. Zentral dabei ist die Frage, ob und inwieweit Betroffene Zugang zu den vollständigen Messdaten erhalten müssen, um die Genauigkeit der erhobenen Geschwindigkeitswerte überprüfen zu können.​ Hintergrund: Standardisierte Messverfahren und ihre Beweisführung Bei Geschwindigkeitskontrollen kommen häufig sogenannte standardisierte Messverfahren zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch normierte Abläufe und zugelassene Messgeräte aus, bei denen unter gleichen Bedingungen gleiche Ergebnisse erwartet werden. Gerichte gehen in solchen Fällen oft von der Richtigkeit der Messergebnisse aus, sofern keine konkreten Anhaltspunkte für Messfehler vorliegen. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie im Falle eines Einspruchs gegen einen Bußgeldbescheid darlegen müssen, warum die Messung fehlerhaft sein könnte. Hierfür ist der Zugang zu den vollständigen Messdaten essenziell. Recht auf Einsicht in Messdaten Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat in einem Beschluss vom 12. November 2020 betont, dass Betroffene in Ordnungswidrigkeitenverfahren grundsätzlich ein Recht auf Zugang zu den bei der Bußgeldbehörde vorhandenen, aber nicht zur Akte genommenen Informationen haben. Dies umfasst insbesondere die Rohmessdaten der Geschwindigkeitsmessung. Das Gericht führte aus, dass das Recht auf ein faires Verfahren es erfordert, dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umfassend zu überprüfen. Ohne Zugang zu den vollständigen Messdaten sei eine effektive Verteidigung kaum möglich. Weitere gerichtliche Entscheidungen Auch andere Gerichte haben sich mit der Thematik befasst:​ Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg : In einem Urteil vom Januar 2023 entschied der Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg, dass Betroffenen Zugang zu den Wartungs- und Reparaturunterlagen des verwendeten Messgeräts gewährt werden muss. Die Verweigerung dieser Einsicht stelle einen Verstoß gegen den Grundsatz des fairen Verfahrens dar. ​ Amtsgericht Koblenz : Das Amtsgericht Koblenz entschied, dass Betroffene das Recht haben, bestimmte Messdaten und -unterlagen einzusehen, um eine ordnungsgemäße Verteidigung sicherzustellen. Dies basiert auf dem Grundsatz des fairen Verfahrens, der sowohl im Strafprozessrecht als auch im Bußgeldrecht gilt. Bedeutung für Betroffene Diese Entscheidungen unterstreichen die Bedeutung der Transparenz bei Geschwindigkeitsmessungen. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie im Falle eines Bußgeldverfahrens das Recht haben, die vollständigen Messdaten einzusehen, um die Messung auf mögliche Fehler überprüfen zu können. Dies stärkt die Verteidigungsrechte und trägt zu einem fairen Verfahren bei.​ Unser Fazit Die aktuelle Rechtsprechung betont die Notwendigkeit der Transparenz und des Zugangs zu vollständigen Messdaten bei Geschwindigkeitskontrollen. Betroffene sollten sich dieser Rechte bewusst sein und im Falle von Zweifeln an der Messgenauigkeit entsprechende Einsicht in die Messunterlagen verlangen.