Pressemitteilung Nr. 23
Zuständige Ansprechperson: Pressesprecherin Anna Arens
Die Bundesverbraucherhilfe kritisiert die jüngsten Entscheidungen des Autoherstellers Volkswagen mit Nachdruck. Während das Unternehmen durch drastische Stellenstreichungen fünf Milliarden Euro einsparen möchte, investiert es gleichzeitig bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar in ein Joint Venture mit dem US-Elektroautobauer Rivian zur Entwicklung neuer Elektrofahrzeug-Architekturen und Software. Diese Priorisierung von Investitionen in Zukunftstechnologien darf jedoch nicht auf Kosten der Beschäftigten und deren Zukunft gehen.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass Volkswagen einerseits Milliarden in Digitalisierung steckt und gleichzeitig Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet“, erklärt Ricardo Dietl, Präsident der Bundesverbraucherhilfe. „Die sozialen und regionalen Folgen dieses Vorgehens werden schlichtweg ignoriert. Volkswagen muss Verantwortung für seine Mitarbeiter und die Gesellschaft übernehmen.“
Die geplanten Sparmaßnahmen treffen besonders hart die Arbeitnehmer von Volkswagen: Tausende Stellen könnten gestrichen werden, was nicht nur die Lebensgrundlage vieler Familien gefährden würde, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität ganzer Regionen. Auch das Vertrauen der Verbraucher in die Marke Volkswagen sei durch solche Maßnahmen ernsthaft gefährdet, so Dietl. „Es ist unverständlich, wie ein globaler Konzern wie Volkswagen in Zeiten der digitalen Transformation eine solche Entscheidung treffen kann, ohne die Folgen für die Beschäftigten und die Gesellschaft zu berücksichtigen“, so Dietl weiter.
Die IG Metall und der Betriebsrat haben bereits Vorschläge unterbreitet, um die Folgen des geplanten Stellenabbaus abzumildern. So wird die Möglichkeit eines freiwilligen Gehaltsverzichts durch die Belegschaft ins Gespräch gebracht, um Werksschließungen und Massenentlassungen zu verhindern. Zudem wird auf die Einhaltung der Beschäftigungssicherung bis 2029 gedrängt. Diese Vorschläge bieten eine Grundlage, um den technologischen Wandel sozialverträglicher zu gestalten, ohne die Arbeitsplätze aufs Spiel zu setzen.
Die Bundesverbraucherhilfe fordert Volkswagen zu einem Kurswechsel auf: Der technologische Fortschritt darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten und der Verbraucher ausgetragen werden. Volkswagen muss
endlich eine nachhaltige Lösung finden, die sowohl Innovation als auch
soziale Verantwortung miteinander vereinbart. Ein transparenter Dialog
und faire Lösungen sind unerlässlich, um das Vertrauen der Verbraucher
zu wahren und die soziale Stabilität zu sichern.