Newsroom

In unserem Newsroom behältst Du den Überblick darüber, was wir bei der Bundesverbraucherhilfe machen.

Aktuelles
von Aktuelles 12. November 2024
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einer Leitentscheidung zur DSGVO eine klare Linie gezogen: Der bloße Verlust der Kontrolle über persönliche Daten stellt bereits einen Schaden dar, der Schadensersatzansprüche begründet. Diese Entscheidung im Rahmen der mündlichen Verhandlung zur Klage gegen Facebooks Mutterkonzern Meta schafft Rechtssicherheit für Betroffene und gibt Gerichten in Deutschland eine dringend benötigte Orientierung. Sie betrifft nicht nur die Klage von Nutzern des sozialen Netzwerks, sondern könnte auch auf zukünftige Fälle ähnlicher Datenlecks anwendbar sein. Was hat der BGH genau entschieden? Der BGH stellte fest, dass bereits der Kontrollverlust über personenbezogene Daten, also der Umstand, dass die betroffene Person die Hoheit über ihre eigenen Daten verliert, einen Schaden im Sinne der DSGVO darstellt. Damit erübrigt sich die bislang geforderte Bedingung, dass Betroffene weitere psychische Belastungen oder eine konkrete Missbrauchsgefahr nachweisen müssen. Der BGH schließt sich damit den Urteilen des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) an, die die Hürden für Betroffene erheblich gesenkt haben.  Diese Entscheidung ist insbesondere für Millionen Facebook-Nutzer relevant, deren Daten im Rahmen des „Facebook-Datenlecks“ kompromittiert wurden. Durch eine Sicherheitslücke, die Facebook 2021 eingeräumt hatte, gelangten Informationen wie Telefonnummern, E-Mail-Adressen und weitere sensible Daten von über 500 Millionen Nutzern weltweit – darunter etwa sechs Millionen deutsche Facebook-Nutzer – ins Darknet. In Deutschland betroffene Personen sehen sich seitdem einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Opfer von Phishing und Identitätsdiebstahl zu werden. Hintergrund: Das Facebook-Datenleck und seine Auswirkungen Das Facebook-Datenleck aus dem Jahr 2021 ist ein besonders schwerwiegendes Beispiel für unzureichenden Datenschutz. Eine Schwachstelle ermöglichte es Kriminellen, über Facebooks Kontakt-Import-Funktion Daten wie Telefonnummern, E-Mail-Adressen und teilweise persönliche Angaben wie Beziehungsstatus und Arbeitsort zu extrahieren und zu veröffentlichen. Diese Daten gerieten in die Hände Unbefugter und wurden schließlich im Darknet veröffentlicht, wo sie kriminellen Aktivitäten Vorschub leisten könnten. Für Betroffene ist das Facebook-Datenleck weitreichender als ein einmaliger Verstoß. Die Veröffentlichung im Darknet kann langfristige Konsequenzen haben, da die Daten wiederholt für betrügerische Aktivitäten genutzt werden können. Besonders problematisch ist hierbei, dass die Datenlecks durch internationale Netzwerke und durch die digitale Reichweite global Auswirkungen haben. In diesem Zusammenhang hat der BGH heute die Forderung erhoben, dass Betroffene des Datenlecks – wie auch künftige Opfer ähnlicher Vorfälle – keine unverhältnismäßigen Nachweise für ihre psychische Belastung erbringen müssen, um einen DSGVO-Schadensersatz zu erhalten. Rechtssicherheit für Betroffene Die Entscheidung des BGH hat eine klare Signalwirkung für Betroffene: Wer die Kontrolle über seine persönlichen Daten verliert, kann nun einen Schadensersatzanspruch geltend machen, ohne umfassende Begründungen zur individuellen Beeinträchtigung beizufügen. Diese Rechtssicherheit wird von Datenschutzexperten begrüßt, da sie für die Gerichte eine einheitliche Linie vorgibt und weiteren Abweichungen, wie sie zuvor auf der Ebene der Landesgerichte zu beobachten waren, entgegenwirkt.
von Aktuelles 10. November 2024
In den vergangenen Jahren hat sich die Vorgehensweise vieler Verbraucherverbände stark verändert. Während früher der Fokus auf Dialog und Information lag, greifen viele Organisationen mittlerweile zu rechtlichen Mitteln wie Abmahnungen und Klagen, um Unternehmen zu Verbraucherschutzmaßnahmen zu bewegen. Dieser Ansatz hat das Bild von Verbraucherverbänden in der Öffentlichkeit geprägt und oft auch zu einem angespannten Verhältnis zwischen Verbraucherschützern und Unternehmen geführt. „Wir bei der Bundesverbraucherhilfe glauben, dass es einen besseren Weg gibt,“ erklärt Ricardo Dietl, Präsident der Bundesverbraucherhilfe. „Anstatt Konflikte zu schüren und Unternehmen mit juristischen Mitteln unter Druck zu setzen, setzen wir auf konstruktive Zusammenarbeit. Wir wollen gemeinsam mit Unternehmen Lösungen finden, die langfristig sowohl den Verbrauchern als auch der Wirtschaft zugutekommen.“ Die Bundesverbraucherhilfe verfolgt als erster Verband in Deutschland einen kooperativen Ansatz, bei dem nicht die Konfrontation, sondern der Dialog im Mittelpunkt steht. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen basiert auf Vertrauen, Respekt und der gemeinsamen Überzeugung, dass echter Verbraucherschutz am besten in Partnerschaft funktioniert. „Wir verstehen uns als Brückenbauer zwischen den Interessen der Verbraucher und der Wirtschaft,“ fügt Generaldirektorin Marina Schneider hinzu. „Unser Ziel ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Unternehmen erleichtern, verbraucherfreundliche Entscheidungen zu treffen, ohne dass diese immer durch rechtliche Auseinandersetzungen erzwungen werden müssen.“ Dieser Ansatz hat zahlreiche Vorteile für die Verbraucher. Anstatt nur punktuelle Erfolge durch juristische Maßnahmen zu erzielen, entstehen nachhaltige Verbesserungen, die das Vertrauen zwischen Unternehmen und Verbrauchern stärken. Die Bundesverbraucherhilfe setzt auf transparente Prozesse, offene Kommunikation und die Einbindung der Unternehmen in die Gestaltung von Verbraucherschutzstandards. Dies ermöglicht praxisnahe Lösungen, die direkt auf die Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnitten sind, und schafft gleichzeitig ein positives Umfeld für die Unternehmen, sich aktiv einzubringen. „Wir hören immer wieder, dass Verbraucher mittlerweile das Gefühl haben, dass Verbände sich mehr um Schlagzeilen und juristische Erfolge kümmern als um den eigentlichen Verbraucherschutz,“ sagt Daniel Greckl, Vizepräsident der Bundesverbraucherhilfe. „Mit unserer Herangehensweise möchten wir zeigen, dass Verbraucherschutz auch anders geht – lösungsorientiert, partnerschaftlich und im besten Interesse aller Beteiligten.“ Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes ist die langfristige Wirkung auf die Gesellschaft. Indem die Bundesverbraucherhilfe auf Dialog und Kooperation setzt, trägt sie zu einem besseren gesellschaftlichen Klima bei, in dem Unternehmen und Verbraucher auf Augenhöhe agieren. Das fördert nicht nur die Akzeptanz von Verbraucherschutzmaßnahmen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wirtschaft. „Unser Ansatz ist kein Kompromiss am Verbraucherschutz, sondern ein neuer Standard,“ betont Ricardo Dietl. „Wir wollen ein Miteinander schaffen, das die Gesellschaft als Ganzes stärkt und Verbraucherschutz neu definiert.“ Die Bundesverbraucherhilfe hat sich das Ziel gesetzt, eine Plattform für den offenen Austausch zu schaffen. Unternehmen, die bereit sind, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, finden in der Bundesverbraucherhilfe einen verlässlichen Partner, der nicht nur Forderungen stellt, sondern sie aktiv dabei unterstützt, Verbraucherschutz als Teil ihrer Unternehmensphilosophie zu integrieren. „Indem wir uns auf konstruktive Lösungen konzentrieren, schaffen wir langfristige Vorteile für die Verbraucher und geben Unternehmen die Chance, sich aktiv an der Gestaltung eines modernen Verbraucherschutzes zu beteiligen,“ erläutert die Generaldirektorin. Die Bundesverbraucherhilfe ist stolz darauf, als erste Organisation in Deutschland diesen Weg zu gehen und damit ein Vorbild für andere Verbraucherverbände zu sein. Anstatt sich in rechtlichen Auseinandersetzungen zu verlieren, setzt die Bundesverbraucherhilfe auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, die für alle Seiten eine Win-Win-Situation schafft. Der Ansatz der Kooperation wird dabei auch von den Mitgliedern der Organisation geschätzt, die in Umfragen regelmäßig betonen, wie wichtig ihnen eine transparente und nachhaltige Strategie im Verbraucherschutz ist. „Die Zeiten des Konfrontationskurses sind vorbei. Wir bauen eine Brücke zu den Unternehmen und zeigen, dass man Verbraucherschutz auch anders gestalten kann – fair, respektvoll und im Sinne aller Beteiligten,“ fasst der Vizepräsident abschließend zusammen. Mit dieser Vision arbeitet die Bundesverbraucherhilfe tagtäglich daran, den Verbraucherschutz in Deutschland neu zu definieren und ein positives Beispiel für einen modernen, dialogorientierten Ansatz zu setzen.
von Aktuelles 24. August 2024
Die Digitalisierung des Bildungssystems in Deutschland ist ein zentrales Anliegen der Bundesregierung. Trotz zahlreicher Initiativen und erheblicher Investitionen ist der Fortschritt jedoch weiterhin schleppend. In diesem Artikel beleuchten wir den aktuellen Stand der Digitalisierung in den Bereichen schulische Bildung, universitäre Bildung, frühkindliche Bildung und Erwachsenenbildung sowie die zentralen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Digitalisierung in der schulischen Bildung Die schulische Bildung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen in der Digitalisierung. Obwohl der Bund bereits im Rahmen des "DigitalPakts Schule" 6,5 Milliarden Euro bereitgestellt hat, um Schulen mit digitaler Infrastruktur auszustatten, gibt es weiterhin signifikante Defizite. Besonders besorgniserregend ist, dass der DigitalPakt 2024 ausläuft und bisher keine Anschlussfinanzierung gesichert ist. Dies könnte die laufenden Bemühungen ins Stocken bringen und die dringend benötigte Weiterentwicklung behindern. Ein weiteres großes Problem ist die unzureichende Umsetzung vieler Projekte. Von den zahlreichen digitalpolitischen Vorhaben der Bundesregierung wurden bisher nur wenige erfolgreich abgeschlossen. Schulen kämpfen zudem mit einem Fachkräftemangel in der IT-Administration und Lehrkräfte fehlen oft die nötigen digitalen Kompetenzen​. Universitäre Bildung und Forschung In der universitären Bildung zeigt sich ein differenziertes Bild. Während die Pandemie als Katalysator für die Einführung digitaler Lehrformate fungierte, fehlt es vielen Hochschulen an einer langfristigen Strategie zur Integration digitaler Angebote. Die Bundesforschungsministerin hat den Aufbau einer nationalen Bildungsplattform angekündigt, die bis 2025 umgesetzt werden soll. Diese Plattform soll bestehende und neue digitale Bildungsangebote bündeln und für eine breite Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Startschuss für die ersten Förderungen ist bereits gefallen, allerdings bleibt abzuwarten, ob die gesteckten Ziele in diesem Zeitrahmen erreicht werden können​. Frühkindliche Bildung In der frühkindlichen Bildung sind digitale Bildungsangebote bisher nur spärlich vertreten. Hier mangelt es vor allem an flächendeckenden Konzepten und einer passenden Infrastruktur. Der Fokus liegt derzeit eher auf der Einführung digitaler Werkzeuge in Grundschulen, während der frühkindliche Bereich noch weitgehend analog bleibt. Eine der zentralen Herausforderungen ist die Entwicklung geeigneter Inhalte und Methoden, die das spielerische Lernen im digitalen Raum fördern, ohne den sozialen und emotionalen Bildungsaspekt zu vernachlässigen. Erwachsenenbildung und berufliche Weiterbildung Die Digitalisierung in der Erwachsenenbildung hat insbesondere durch die Corona-Pandemie einen Schub erhalten. Zahlreiche Weiterbildungsangebote wurden digitalisiert und können mittlerweile ortsunabhängig genutzt werden. Dies ist besonders für berufstätige Erwachsene von Vorteil, die sich neben ihrem Job weiterqualifizieren möchten. Trotz dieser Fortschritte gibt es auch hier Herausforderungen, insbesondere im Bereich der digitalen Infrastrukturen und der Schulung von Lehrkräften.
von Aktuelles 8. Januar 2024
Sicherheit zuerst Wenn du von einem Hochwasser betroffen bist, ist deine Sicherheit das Wichtigste. Bevor du das überflutete Gebiet betrittst, stelle sicher, dass es sicher ist. Überprüfe auf sichtbare strukturelle Schäden, die ein Risiko darstellen könnten. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Abschalten des Stroms, um elektrische Gefahren zu vermeiden. Auch wenn es dringend erscheint, wieder in dein Zuhause oder Geschäft zurückzukehren, ist es entscheidend, zuerst die Sicherheit zu gewährleisten. 
von Aktuelles 7. Januar 2024
Die Einführung der Abhilfeklage in Deutschland hat die Rechtsdurchsetzung für Verbraucher erheblich vereinfacht. Dank dieser neuen Regelung können Verbraucherzentralen jetzt Ansprüche von mehreren Verbrauchern gegen ein Unternehmen gebündelt durchsetzen. Dies ist besonders nützlich, wenn viele Personen von derselben unfairen Geschäftspraxis betroffen sind.  Stell dir vor, ein Unternehmen hat viele Kunden durch irreführende Werbung oder unfaire Vertragsbedingungen geschädigt. Anstatt dass jeder einzelne Kunde den Rechtsweg beschreiten muss, ermöglicht die Abhilfeklage nun eine kollektive Klageführung. Dies spart Zeit, Geld und Ressourcen und erhöht die Chancen auf ein erfolgreiches rechtliches Vorgehen. Um von einer Abhilfeklage zu profitieren, solltest du dich bei Verdacht auf eine unfaire Behandlung an eine Verbraucherzentrale wenden. Diese prüfen den Fall und können, falls nötig, eine Sammelklage im Namen aller betroffenen Verbraucher einreichen.
von Aktuelles 7. Januar 2024
Im März 2022 sind in Deutschland neue Regeln in Kraft getreten, die für mehr Verbraucherschutz bei Verträgen sorgen sollen. Diese Änderungen betreffen vor allem Verträge für Smartphones, Streamingdienste oder Musikunterricht. Sie zielen darauf ab, dich als Verbraucher vor langen Laufzeiten und unerwartet hohen Kosten zu schützen. Einer der Hauptpunkte dieser Neuregelungen ist die Begrenzung der maximalen Vertragslaufzeit. Verträge dürfen nun nur noch eine maximale Erstlaufzeit von 24 Monaten haben. Für Verträge, die nach dem 1. März 2022 geschlossen wurden, gilt zudem, dass die automatische Verlängerung höchstens 12 Monate betragen darf, wenn du nicht rechtzeitig kündigst. Dies gibt dir mehr Flexibilität und verhindert, dass du ungewollt lange an einen Dienst gebunden bist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die monatliche Kündigungsmöglichkeit nach Ablauf der Erstlaufzeit. Du hast jetzt das Recht, den Vertrag mit einer Frist von nur einem Monat zu kündigen. Das bedeutet, dass du nicht mehr ein weiteres Jahr an den Vertrag gebunden bist, wenn du ihn nach Ablauf der Erstlaufzeit vergisst zu kündigen. Diese Neuregelungen sind ein wichtiger Schritt zur Stärkung deiner Rechte als Verbraucher. Sie sorgen dafür, dass du nicht mehr in langen, kostenintensiven Verträgen festhängst und bieten dir mehr Kontrolle und Flexibilität beim Abschluss von Verträgen.
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Publikationen
von Publikation 11. November 2024
Mut und Entschlossenheit für die Herausforderungen unserer Zeit Deutschland steht an einem Scheideweg. Die Herausforderungen, die uns als Gesellschaft gegenüberstehen, sind vielfältig, komplex und tiefgreifend. Sie reichen von steigenden Lebenshaltungskosten über eine überforderte Infrastruktur bis hin zu einem Bildungssystem, das unsere Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend auf die Zukunft vorbereitet. Unsere Energiepolitik gerät immer mehr unter Druck, die Mobilität wird zur teuren Belastung, und die Kluft zwischen den Versprechen des Sozialstaats und den realen Erfahrungen der Bürger wächst. Diese Probleme sind keine kurzfristigen Störungen, sondern die Schicksalsfragen unserer Zeit – und sie verlangen nach einer entschlossenen und mutigen politischen Führung, die bereit ist, diese Fragen nicht nur zu diskutieren, sondern sie als ihre ureigenen zu begreifen und aktiv anzugehen. Es braucht jetzt mehr denn je den Willen, die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte nicht weiter hinzunehmen. Die Zeit des Zauderns muss vorbei sein. Nur durch klare, mutige Entscheidungen und einen unermüdlichen Umsetzungswillen können wir die drängenden Fragen unserer Zeit lösen. Dies erfordert aber nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Weitsicht und Ausgewogenheit. Wir dürfen in unserem Bestreben, schnell Lösungen zu finden, nicht übersehen, dass Verbände und Interessenvertretungen zentrale Pfeiler unserer Demokratie sind. Ihre Expertise, ihre Stimme und ihre Bedürfnisse müssen gehört werden. Demokratie lebt von der Beteiligung aller – und das bedeutet, dass die Politik Zeit braucht, um Entschei - dungen gründlich und inklusiv zu treffen. Es gibt jedoch Wege, wie dieser demokratische Prozess effizient gestaltet werden kann. Wir brauchen keine endlosen Diskussionen, sondern zielgerichtete, regelmäßige Dialoge. Es ist an der Zeit, die Verbandschefinnen und Verbandschefs, die Landesregierungen und den Bund an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam über die drängenden Herausforderungen zu sprechen. Mit dem Bund als Moderator können diese Gespräche zur Grundlage für einen universellen Kit werden, der die Brüche in unserem System zusammenfügt. Nur durch den Austausch und das gegenseitige Verstehen der jeweiligen Herausforderungen können wir tragfähige, zukunftsorientierte Lösungen entwickeln. Das ist der Schlüssel für einen nachhaltigen Fortschritt – kein Aktionismus, sondern ein durchdachtes, ganzheitliches Vorgehen. Wir dürfen uns nicht im Klein-Klein verlieren. Es braucht jetzt Großdenker und Macher – Menschen, die in der Lage sind, über kurzfristige politische Erfolge hinauszudenken und das große Ganze im Blick zu behalten. Es braucht mutige Persönlichkeiten, die nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern die Ursachen der Probleme erkennen und an ihnen arbeiten. Nur so können wir langfristige Lösungen schaffen, die sowohl der Gesellschaft als auch der Wirtschaft dienen. Und nur so können wir ein starkes, zukunftsfähiges Deutschland ausbauen. Die nächste Bundestagswahl wird ein entscheidender Moment sein. Sie wird offenlegen, wer diesen Mut besitzt und wer wirklich bereit ist, sich den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. Es wird sich zeigen, wer die Lösung unserer Probleme wirklich als Herzensanliegen versteht und wer lediglich verwaltet, anstatt echte politische Verantwortung zu übernehmen. Die Menschen in Deutschland verlangen nach Politikern, die nicht nur reden, sondern auch handeln. Politiker, die bereit sind, Risiken einzugehen, um die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen . Politik ist mehr als die Verwaltung des Status quo. Sie ist die Kunst, die Herausforderungen unserer Zeit anzupacken, Visionen zu entwickeln und diese in die Tat umzusetzen. Es braucht Politiker, die nicht nur an die nächsten Wahlen denken, sondern an die nächsten Generationen. Die Zukunft Deutschlands wird davon abhängen, ob wir den Mut haben, diese Schicksalsfragen nicht nur zu erkennen, sondern sie als unsere eigene Verantwortung zu übernehmen. Und es wird davon abhängen, ob wir die Menschen, die Verbände und die Regionen unseres Landes in diesen Prozess einbeziehen – nicht als Gegner, sondern als Partner in der Gestaltung einer besseren, gerechteren und zukunftsfähigen Gesellschaft. Diese Präambel soll ein Aufruf sein – ein Aufruf an alle, die an der Gestaltung dieser Zukunft mitwirken wollen. Sie richtet sich an die Politiker, die jetzt gefordert sind, aber auch an die Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich selbst mehr einbringen müssen. Gemeinsam können wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern – wenn wir den Mut haben, den ersten Schritt zu gehen. Das gesamte Dokument mit allen 14 Punkte findest Du in der nachstehenden Publikation.
von Publikation 3. November 2024
Grundsätzlich begrüßt die Bundesverbraucherhilfe die Vergaberechtsreform im Hinblick auf die Schritte zur Vereinfachung, Digitalisierung und stärkeren Berücksichtigung von Nachhaltigkeit. Wir empfehlen jedoch eine einheitliche Regelung zur Entlastung von KMU, eine zentrale Vergabeplattform zur Effizienzsteigerung und eine flexible Umsetzung sozialer und ökologischer Vorgaben. Durch spezifische Innovationsausschreibungen könnten zudem Start-ups und KMU besser gefördert werden.
von Publikation 11. November 2024
hiermit stellen wir als Bundesverbraucherhilfe e.V. gemäß § 1 des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) einen Antrag auf Zugang zu Informationen in Bezug auf das kürzlich veröffentlichte Wirtschaftswachstum in Deutschland im dritten Quartal 2024. In den offiziellen Mitteilungen des Statistischen Bundesamtes wurde vermeldet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2024 um 0,2 Prozent gestiegen ist. Dies steht im Gegensatz zu vorherigen Prognosen und insbesondere den pessimistischen Erwartungen der Bundesregierung, die auf eine weiterhin rückläufige Wirtschaftsleistung hindeute- ten. Wir möchten transparenten Zugang zu relevanten Hintergrundinformationen beantragen, um ein besseres Verständnis der statistischen Grundlagen und politischen Einschätzungen zu gewinnen. Unser Antrag umfasst folgende Punkte: Interne Dokumentationen und Einschätzungen im BMWK zur unerwarteten Wachstumsentwicklung im dritten Quartal 2024, einschließlich aller Berichte, Einschätzungen und Analysen zur wirtschaftlichen Lage, die für die Kommunikation und Veröffentlichung dieser Zahlen verwendet wurden. Schriftwechsel und Korrespondenzen zwischen dem BMWK und dem Statistischen Bundesamt oder anderen involvierten Stellen, welche die Berechnung und Interpretation des BIP im dritten Quartal 2024 betreffen, insbesondere hinsichtlich der politischen Kommunikation. Interne Bewertungen der wirtschaftspolitischen Implikationen dieser BIP-Zahlen, insbesondere bezüglich der möglichen Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung und die strategische Ausrichtung im Bundestagswahlkampf. Da wir uns als unabhängige Verbraucherorganisation für die Transparenz und Nachvollziehbarkeit politischer Entscheidungen und wirtschaftlicher Entwicklungen einsetzen, bitten wir um die vollständige Offenlegung der angefragten Informationen. Eine transparente Kommunikation ist im Sinne der Verbraucher essenziell, insbesondere wenn Entscheidungen und Mitteilungen politische Prozesse wie Wahlkämpfe potenziell beeinflussen können .
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