Gesundheitsausschuss

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Ein verlässliches Gesundheitswesen ist elementar für ein selbstbestimmtes Leben. Der Gesundheitsausschuss analysiert Missstände im System, macht Versorgungslücken sichtbar und setzt sich für eine faire, verständliche und leistungsfähige Gesundheitsstruktur ein.

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Gesundheitsausschuss

Referat: Jasmin Lindner

Leipziger Platz 15, 10117 Berlin

Vorsitzende des Ausschusses

Bianca Behr

Vorsitzende des Gesundheitsausschusses


Chair of the Committee of Health

Aktuelles aus dem Ausschuss

von Publikation 28. Februar 2025
Anschreiben an die EU Kommision Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Die neue In-vitro-Diagnostik-Verordnung (IVDR) der EU ist ein wichtiges Thema für das Gesundheitswesen. Ihr Ziel ist es, europaweit hohe Standards zu setzen und die Sicherheit sowie Qualität von Diagnostika zu ver- bessern. Gleichzeitig sorgt die Umstellung von der bisherigen IVDD auf die IVDR jedoch für große Herausforderungen bei Unternehmen und Verbrauchern. Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) hat bereits auf Schwierigkeiten hingewiesen, insbesondere auf die hohen Anforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und den langwierigen Zulassungsprozess neuer Produkte. Die IVDR birgt viele Chancen für das Gesundheitswesen, die genutzt werden sollten: Bessere Diagnostik für Patienten : Die neuen Standards sorgen für sicherere und verlässlichere Tests. Gerade für chronisch Kranke und Menschen mit seltenen Erkrankungen ist es wichtig, dass Diagnosen präziser werden und schnell zur Verfügung stehen. Innovationen fördern : Die IVDR kann neue Technologien und digitale Diagnostik vorantreiben. Wenn die Zulassungsverfahren effizienter gestaltet werden, können innovative Tests schneller auf den Markt kommen Verstärktes Vertrauen der Verbraucher : Transparente und verständliche Informationen sind der Schlüssel, um das Vertrauen der Menschen in medizinische Tests zu stärken. Eine klare Kennzeichnung und einfache Erklärungen helfen dabei. Bürokratieabbau und Digitalisierung : Standardisierte und digitale Dokumentationen, wie sie der VDGH vorgeschlagen hat, könnte den Zulassungsprozess erheblich erleichtern und beschleunigen. Unterstützung für KMU : Kleine und mittelständische Unternehmen sind oft die treibende Kraft hinter Innovationen. Um ihnen den Marktzugang zu erleichtern, braucht es gezielte Förderprogramme und pragmatische Lö sungen. Damit die IVDR nicht zur Innovationsbremse wird, sondern die Gesundheitsversorgung verbessert, braucht es vor allem schnellere und praktikable Zulassungsverfahren. Tests, die für die medizinische Versorgung dringend benötigt werden oder einen hohen Innovationsgrad haben, sollten bevorzugt behandelt werden. NRW hat mit dem Modellprojekt "MDR&IVDR - Digital Gesundheit NRW" gezeigt, dass eine gute Umsetzung möglich ist. Solche Lösungen sollten auch auf EU-Ebene gefördert werden. Wir fordern die EU-Kommission auf, die IVDR so weiterzuentwickeln, dass sie den Patientenschutz erhöht, aber nicht den Zugang zu neuen Diag  nostika erschwert.
von Publikation 1. Juli 2024
Unstrittig notwendige Reformen Grundsätzlich begrüßt die Bundesverbraucherhilfe die Initiative des Bundesgesundheitsministeriums, nach vielen Jahren der Stagnation und Prioritätenverschiebung, eine Reform der Notfallversorgung anzustoßen. Dennoch halten wir die vorgeschlagene Reform für unzureichend und verweisen auf die von der Bundesverbraucherhilfe bereits 2022 eingebrachte und mit Rettungskräften erarbeitete Gesetzesinitiative, die nur zu einem geringen Teil aufgegriffen wurde. Es ist erfreulich, dass einige unserer vorgeschlagenen Änderungen in den aktuellen Gesetzesentwurf zur Reform der Notfallversorgung übernommen wurden. Die Einrichtung von Integrierten Notfallzentren (INZ) an Krankenhausstandorten, einschließlich einer zentralen Ersteinschätzungsstelle, war ein zentraler Bestandteil unseres Vorschlags und wurde im neuen Gesetzesentwurf berücksichtigt. Die Zusammenführung und digitale Vernetzung der Rufnummern 112 und 116117 zur besseren Steuerung der Hilfesuchenden wurde ebenfalls umgesetzt, was die Effizienz und Koordination der Notfallversorgung erheblich verbessern wird. Darüber hinaus wurde die verpflichtende Bereitstellung von telemedizinischen Dienstleistungen durch die Kassenärztlichen Vereinigungen übernommen, was die Erreichbarkeit und Effizienz der Notfallversorgung weiter stärkt. Definition einheitlich harmonisierter Grundätze Trotz dieser positiven Aspekte bleiben wesentliche Vorschläge der Bundesverbraucherhilfe unbehandelt. Die Änderung des Grundgesetzes (Artikel 72 und 74), um die Kompetenz für die Notfallrettung von den Ländern auf den Bund zu übertragen, wurde nicht berücksichtigt. Diese Änderung hat sich in unseren Beratungen mit Notfallmedizinern als ein zentraler Bestandteil herausgestellt, um eine einheitliche und standardisierte Notfallversorgung bundesweit zu gewährleisten. Das Argument des Föderalismus greift unseres Erachtens zu kurz, um diesem gegenüber dem Nutzen einer einheitlichen Vorgehensweise bei der Notfallversorgung Vorrang einzuräumen. Wir halten diese essenzielle Grundgesetzänderung für dringend erforderlich, um Grundsätze der Notfallversorgung bundesweit zu harmonisieren. Eine zentrale Steuerung durch den Bund würde ohne Zweifel sicherstellen, dass alle Bundesländer einheitliche Grundkritieren und gemeinsam definierte Standards in der Notfallversorgung einhalten, was zu einer gleichwertigen und hochwertigen Versorgung in ganz Deutschland führt. Strafrechtliche Gefahrenlage Unsere Vorschläge zur Änderung des Strafgesetzbuches (§ 323c StGB), um Rettungskräfte besser vor ungerechtfertigten Strafanzeigen wegen unterlassener Hilfeleistung zu schützen, fanden ebenfalls keine Beachtung. Ein klarer rechtlicher Schutz würde das Vertrauen und die Sicherheit der Rettungskräfte erheblich stärken. Das Berufsbild leidet erheblich unter den psychischen Auswirkungen, die mögliche Strafanzeigen trotz fachkundiger Hilfe mit sich bringen. Ebenso wurde die geplante Änderung des Betäubungsmittelgesetzes (§ 13 BtMG), die es Notfallsanitätern erlaubt hätte, bestimmte Betäubungsmittel nach spezieller Fortbildung zu verabreichen, nicht aufgenommen. Dies hätte die Handlungsfähigkeit von Rettungskräften erheblich verbessert. Es braucht dringend mehr Handlungsspielräume für Rettungskräfte, um die Erstversorgung zu stabilisieren. Ein rechtlicher Schutz der Rettungskräfte würde deren Handlungsfähigkeit stärken und das Vertrauen in ihre Entscheidungen erhöhen. Dies käme letztlich den Patienten zugute, da Rettungskräfte schneller und sicherer agieren könnten. Notfallsanitäter, die in der Verabreichung von Betäubungsmitteln ausgebildet sind, können schneller und effektiver auf schwere Notfälle reagieren, was lebensrettend sein kann und die Versorgungsqualität in akuten Situationen erheblich verbessert. Standardisierte Systeme und Entlastung der Berufsgruppe Auch die Einführung standardisierter Systeme und Ausstattungen, einschließlich Sicherheitsmaßnahmen wie Überwachungskameras, wurde im Gesetzesentwurf nicht berücksichtigt. Einheitliche Standards würden die Qualität und Sicherheit der Notfallversorgung bundesweit erhöhen. Schließlich wurden die vorgeschlagenen Bonuszahlungen und Gefahrenzulagen für Rettungsdienstmitarbeiter zur Anerkennung ihrer Leistungen und zur Motivation im neuen Gesetzesentwurf nicht berücksichtigt. Psychologischer Leiter Rettungsdienst Weiter haben wir als Bundesverbraucherhilfe den "Psychologischen Leiter Rettungsdienst" vorgeschlagen, der eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der Rettungskräfte spielen soll. Dieser Leiter hätte das Potenzial, die psychologische und psychotherapeutische Betreuung der Rettungskräfte zu unterstützen, um deren Einsatzfähigkeit nach dem Notfallgeschehen wiederherzustellen. Er würde unmittelbar dafür sorgen, dass verfügbare Therapieplätze bereitgestellt würden, und könnte die notwendige Unterstützung koordinieren. Der Psychologische Leiter arbeitet dabei potenziell eng mit Krankenhäusern, niedergelassenen Therapeuten und weiteren Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens zusammen, um eine umfassende Betreuung zu ermöglichen. Der vorliegende Entwurf geht auf die psychischen Herausforderungen in keinster Weise ein. Insgesamt entlastet der vorliegende Entwurf die Rettungskräfte nicht in genügendem Maße, wenn er überhaupt für Entlastung sorgen kann. Es braucht aktive rechtliche Veränderungen, um den Belastungen der Branche gerecht zu werden. Dies wird unsererseits nicht erkannt.
von Pressemitteilung 28. Mai 2024
Die Bundesverbraucherhilfe (BVH) äußert scharfe Kritik an der jüngsten Werbekampagne von McDonald's, in der dazu aufgerufen wird, sich mit McDonald's-Produkten wie beispielsweise Burgern oder Donuts zu belohnen, wenn man „einen Durchhänger“ hat. Diese Kampagne, die vor allem auf emotionale Schwächephasen abzielt, steht im direkten Widerspruch zu gesundheitsbewusstem Verhalten und verantwortungsvoller Werbung. Die neue Werbekampagne suggeriert, dass der Konsum von Fast Food eine angemessene und wohltuende Belohnung für stressige oder herausfordernde Momente sei. „Diese Botschaft ist höchst problematisch“, erklärt Ricardo Dietl, Präsident der Bundesverbraucherhilfe. „Sie fördert ein ungesundes Essverhalten und verharmlost die negativen gesundheitlichen Auswirkungen, die der übermäßige Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt mit sich bringt.“ Gesundheitliche Risiken und Wechselwirkungen Die regelmäßige Aufnahme von Fast Food ist nachweislich mit einer Vielzahl gesundheitlicher Risiken verbunden, darunter Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere chronische Leiden. Besonders problematisch ist die Botschaft der Kampagne im Kontext des zunehmenden öffentlichen Bewusstseins für die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils. „Indem McDonald's seine Produkte als Belohnung für Durchhänger bewirbt, werden Verbraucher in die Irre geführt. Es wird ein Zusammenhang zwischen emotionalem Wohlbefinden und ungesundem Essen hergestellt, der langfristig zu schädlichen Essgewohnheiten führen kann“, sagt Generaldirektorin Marina Schneider weiter. „Die Verlockung, sich in stressigen Momenten mit hochkalorischen Lebensmitteln zu trösten, kann zu einer gefährlichen Spirale aus emotionalem Essen und gesundheitlichen Problemen führen.“ Verantwortung der Lebensmittelindustrie Die Bundesverbraucherhilfe fordert McDonald's auf, seine Werbestrategien zu überdenken und sich seiner Verantwortung als einer der größten Akteure in der Lebensmittelindustrie bewusst zu werden. „Unternehmen wie McDonald's haben eine besondere Verantwortung, wenn es um die Gesundheit ihrer Kunden geht“, betont Dietl. „Wir appellieren an McDonald's, Werbung zu betreiben, die sich an den Grundsätzen der Transparenz und der Förderung gesunder Lebensweisen orientiert.“ Die Bundesverbraucherhilfe ruft auch die zuständigen Aufsichtsbehörden dazu auf, die Werbemaßnahmen von Fast-Food-Ketten strenger zu überwachen und durch geeignete Regulierungen sicherzustellen, dass irreführende und gesundheitsgefährdende Werbebotschaften nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Fazit Die Bundesverbraucherhilfe wird weiterhin die Interessen der Verbraucher vertreten und sich für eine Werbelandschaft einsetzen, die nicht nur die kommerziellen Interessen der Unternehmen berücksichtigt, sondern vor allem das Wohl und die Gesundheit der Verbraucher im Blick hat.
von Publikation 17. April 2024
Als Bundesverbraucherhilfe verfolgen wir mit großem Interesse die gesellschaftlichen und politischen Diskussionen rund um die Legalisierung von Cannabis in Deutschland. Als Vertretung der Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen wir eine kritische Position ein, die auf einer umfassenden Bewertung der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur, gesundheitlichen Überlegungen, sozioökonomischen Studien sowie rechtlichen Rahmenbedingungen beruht. Unsere Bedenken richten sich dabei insbesondere auf die potenziellen negativen Auswirkungen auf die individuelle und öffentliche Gesundheit, die sozioökonomischen Konsequenzen sowie die Herausforderungen im rechtlichen und internationalen Kontext.
von Publikation 6. November 2022
Mit der Gründung unserer Bundesarbeitsgruppe für Gesundheitsaufgaben am 1. Februar 2022 haben wir begonnen, uns für eine Reform der Notfallversorgung einzusetzen. Im Mittelpunkt stand dabei die Ausarbeitung einer Gesetzesinitiative, die wir sowohl fachlich als auch juristisch abgewogen haben. Neun Monate später ist der Entwurf einer Gesetzesinitiative zur Reform der Notfallversorgung am 27. Oktober 2022 vom Bundesplenum der Bundesverbraucherhilfe beschlossen worden.
von Publikation 4. November 2022
Kinder sind vieles, aber gewiss nicht für die Fehler der Erwachsenen, nicht nur der eigenen Eltern, verantwortlich. Sie sind unschuldig und sollten immer einem besonderen Schutz unterliegen, damit Kinder ihre Kindheit auch positiv erleben dürfen. Schließlich ist die Kindheit der Start in das große Abenteuer Leben. Dabei sind Kinder unser aller Zukunft. Eine Zukunft, die unserer Empfindung nach gefühlt unsensibel und zu kurzsichtig betrachtet sowie wertgeschätzt wird. Die Corona-Pandemie ist seit dem Beginn im Jahr 2020 ein Brennglas für viele, teils gravierende Missstände. Nicht nur in Deutschland. Missstände, die nicht erst seit Kurzem vorliegen, sondern lediglich offengelegt worden sind. Damit dürfen wir uns aber nicht begnügen, denn nur durch die alleinige Offenlegung lassen sich die Missstände nun mal nicht beheben. An dieser Stelle müssen wir alle über den Tellerrand hinausschauen und in die Zukunft aller investieren. Das gilt im Besonderen auch für das LONG-COVID Syndrom oder auch für die POST-COVID Symptomatik, die bis heute nicht vollständig erforscht ist oder gar verstanden wird. Zusätzlich steht diesen Krankheitsbildern eine unverständlich große Skepsis oder Ignoranz gegenüber. Sei es durch Teile der Bevölkerung, weil sie an Verschwörungstheorien glauben oder sogar Mitglieder der Wissenschaft, die diese Erkrankung leugnen oder als psychosomatische Kleinigkeit abtun. Wir, die Bundesverbraucherhilfe, stehen für die Interessen aller Verbraucherinnen und Verbraucher, zu denen selbstredend auch Kinder gehören, ein. Dieses Positionspapier setzt sich mit den aktuellen Gegebenheiten zum Thema LONG-/POST-COVID bei Kindern inhaltlich auseinander. Dazu zählt die Auswertung der kürzlich abgeschlossenen Umfragen, die im Zeitraum vom 1. bis 11. September 2022, von der Bundesverbraucherhilfe durchgeführt wurden, die die verschiedenen wissenschaftlichen Sichtweisen zu LONG- & POST-COVID, der teilweise respektlose Umgang in Form von Verleugnung sowie Stigmatisierung der Betroffenen gegenüber und erläutern unser weiteres Vorgehen zur Schaffung einer national angedachten Aufklärungskampagne, für die wir um Unterstützer sowie Partner werben wollen. LONG-COVID, bzw. POST-COVID sind und bleiben eine reale sowie völlig unterschätze Gefahr für jeden Menschen, somit auch für Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes. Dieses Bewusstsein möchten wir nachhaltig schaffen und somit den Betroffenen dabei helfen sowohl weniger Stigmatisierung zu begegnen als auch medizinische Therapien zu etablieren. Denn nichts ist wichtiger als die Gesundheit jedes Menschen. Denn bei all den Wünschen, die ein Mensch haben kann: Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen: Gesund zu sein!
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